Tapes können sehr vielfältig eingesetzt werden. Sie dienen z.B. der Stabilisierung von Bändern, Muskeln und Gelenken, ohne dabei die Beweglichkeit einzuschränken. Außerdem aktivieren und unterstützen sie die Selbstheilungskräfte des Körpers. Die Wirkung ist abhängig von der Klebetechnik – so unterscheidet man Muskel-, Nerven-, Lymph-, Ligament-, Faszien-, Narben-, Korrektur- und Schmerztapes. Durch die Elastizität des Tapes und die spezielle Klebetechnik kommt es während der Bewegung des Tieres zu Verschiebungen der Hautebenen und des Gewebes. Dadurch werden Rezeptoren und Nervenenden sanft stimuliert und Verklebungen gelöst. Das funktioniert auch, obwohl das Tape beim Tier keinen direkten Kontakt zur Haut hat – die Haarwurzeln reagieren auf das Tape und übertragen den sanften Impuls auf die Haut. Das Tapen ist eine ideale Ergänzung zur manuellen Therapie und kann deren Effekt verlängern.
Kinesiotaping ist sinnvoll zur Schmerzreduktion, bei muskulären Dysbalancen, bei Sehnen- und Bänderproblematiken, Faszienverklebungen, Narben, Fehlstellungen, Ödemen und Stauungssyndromen.
Nicht geeignet ist diese Therapie bei Hauterkrankungen, unklaren Lahmheiten, Frakturen, frischen Bänder-, Sehnen- oder Muskelrupturen und offenen Wunden. Auch Tiere mit Cortison-Langzeittherapie und blutverdünnenden Schmerzmitteln sollten nicht mit Tapes behandelt werden.
Ich verwende spezielles Tape für Tiere, das auch auf kurzem Fell haftet. Wenig sinnvoll ist das Tapen allerdings im Fellwechsel oder bei langhaarigen Tieren.